DIE JAGD NACH COOLEN SELFIES WIRD IMMER RISKANTER
: Selbstbildnis mit Stier

PAMPLONA dpa/taz | Der traditionellen, aber nichtsdestoweniger beknackten Bullenhatz durch die spanische Stadt droht Überlagerung durch die ebenso beknackten Bräuche der Smartphone-Ära. Denn statt wie nach alter Väter Sitte die Beine in die Hand zu nehmen, ist ein Stierläufer mitten im Sanfermines-Getümmel stehen geblieben, um verbotenerweise ein Erinnerungs-Selfie mit heranstürmendem Kampfstier zu schießen. „Zu gefährlich“, lautet die in Anbetracht des Gesamtgeschehens originelle Begründung der Behörden, die unbotmäßige Beef-Fotografen künftig mit Bußgeldern belegen wollen. Allerdings sind Kampfstier-Selfies bereits passé. Als wahre Herausforderungen für todessehnsüchtige Selbstporträtisten gelten Arm-in-Arm-Bilder mit Prügelprinz Ernst August oder Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau. Für Freunde des Retro-Kults muss es ein Selbstbildnis in Öl sein – vor ausbrechendem Vulkan.