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NEU IM KINODiese Woche frisch

The King’s SpeechZweideutig ist der Titel des Films: „Speech“ heißt sowohl „Sprechweise“ als auch „Rede“. Von hier nach da, vom gehemmten Sprechen des Königs zu seiner wichtigsten Rede bewegt sich „The King’s Speech“. Kürzer gesagt: Vom Speech-Problem zum Speech-Triumph spannt sich der Bogen. Oder noch einmal anders: Prinz Albert Frederick Arthur George of York stottert, wird trotzdem König von Großbritannien, wird von einem abgehalfterten australischen Schauspieler leidlich geheilt, und Großbritannien gewinnt gegen Deutschland den Krieg. Eine alte Geschichte, kühn und konventionskompatibel abgekürzt, Ausgang erbaulich. „Bertie“ heißt der gute Mann im Kreis der Familie und nur in der Groschenromanfantasie eines mäßig begabten Drehbuchautors darf ihn auch sein Logopäde so nennen. Wie stets im Trivialen wird in „The King’s Speech“ alles Politische auf ein privates Problem kleingestutzt Den Oscar-Aussichten schadet das alles natürlich mitnichten. Die Academy liebt doch vor allem jene Dinge, die sich gleich dem ersten Blick präsentieren. Aber nur wer an mediokrem Historienfilm-Kasperltheater seinen Spaß hat, muss sich „The King’s Speech“ ansehen. In 21 Kinos

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