SITTENWÄCHTER VS. SELFIES
: Untenrum-Daten in 3-D? Obszön!

TOKIO/BERLIN dpa/taz | Im Netz gibt es ja täglich was zu lesen und zu gucken noch viel mehr – früher schlicht als „Schweinkram“ bezeichnetes. Japan, das auf der globalen Pornografie-Skala der „Vereinigung gegen gewalttätige Pornofilme“ (VGGP) regelmäßige hohe Messwerte erzielt, will jetzt raus aus der unliebsamen Schmuddelecke. Und vermutet deren größte Saubären in der Kunstwelt, wie uns dpa gestern tickerte: „Japanerin verschickt 3-D-Daten ihrer Genitalien und wird festgenommen.“ Demnach wird die 42-jährige Künstlerin Megumi Igarashi verdächtigt, ihre Untenrum-Infos an einen Mann geschickt zu haben, „damit dieser mit Hilfe eines 3-D-Druckers ein Modell ihrer Geschlechtsteile herstellen könne“, wie die Agentur berichtete. Skandalös. Das findet auch Frau Igarashi: „Ich verstehe nicht, warum die Polizei die Daten als obszönes Material betrachtet.“ Die Wahrheit versteht’s ebenso wenig – seit wann gibt es obszöne Daten?