heute in bremen
: „Keine bremische Armee“

Das Landeskommando Bremen der Bundeswehr wird offiziell in Dienst gestellt

taz: Herr Engels, bekommt Bremen eine eigene Armee?

Thilo Engels, Oberstleutnant und Presseoffizier des Landeskommandos Bremen: Nein. Das bisherige Verteidigungskommando 20 wird umbenannt in Landeskommando Bremen – als militärische beratende Institution für die zivil-militärische Zusammenarbeit. Mit einem einzigen unterstellten Kreisverbindungskommando, in Bremerhaven.

Wann treten Sie in Aktion?

In Katastrophen- oder bei schweren Unglücksfällen. Stellen Sie sich vor, bei einer Sturmflut bricht ein Deich, die politische oder zivile Administration braucht Manpower, um Sandsäcke zu schichten. Dann würde man sich an uns wenden. Wir könnten beraten und Militär in dem benötigten Umfang organisieren, auch von außerhalb. Wichtig ist: Wir greifen nicht von selbst ein, sondern immer nur, wenn uns die zivile Seite um Unterstützung bittet.

Es gibt Vorschläge, die Bundeswehr künftig noch häufiger im Innern einzusetzen. Würden Sie das begrüßen?

Es ist nicht die Bundeswehr, die entscheidet, was sie tut. Das wäre auch falsch. Wenn die Politik eine solche Ausweitung der Aufgaben wünscht, muss sie das festlegen und wir uns danach richten.

Wie groß ist das Landeskommando Bremen?

Wir sind 35 Soldaten und Zivilbedienstete, eine aktive militärische Dienststelle. In den Kreiskommandos sitzen ausschließlich Reservisten.

Wann sind Sie der Landesregierung zuletzt zu Hilfe geeilt?

Ich bin seit Juli auf dem Posten. Seitdem war hier nichts.

Interview: SIM