FILM
: Prozess Familie

„Krass, krass“, sagt Jan Raibers Bruder immer wieder, als er erfährt, dass beide zwar denselben „sozialen Vater“ haben, nicht aber denselben leiblichen. Die Schwester hat es die ganze Zeit gewusst, aber geschwiegen. Schnell wird klar, dass Raibers erster Dokumentarfilm „Alle meine Väter“ etwas anderes wird als ein weiterer Film nach dem Muster: „Sohn sucht Vater und schaut, was dann passiert.“ Denn auch der andere Vater, der brav 18 Jahre Alimente gezahlt hat, entpuppt sich bald als „falscher“: die Mutter hat die ganze Zeit ein großes Geheimnis mit sich herumgetragen. Von da an begleitet der Regisseur sich und seine Eltern bei der Offenlegung des Familiengeheimnisses. Und erfährt schließlich nicht nur, wer sein „echter“ Vater ist. Sondern auch jede Menge über Macht, Angst, Scham, Wut und Abhängigkeiten. MATT

■ Di, 22. 2., 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5