Der harte Hund ist zurück

RÜCKKEHR Niedersachsens Ex-Innenminister Uwe Schünemann rückt nächste Woche in den Landtag nach

Nach der verlorenen Landtagswahl 2013 versuchte er vergeblich ein Comeback

Für Niedersachsens Ex-Innenminister Uwe Schünemann (CDU) gibt es nun doch ein politisches Comeback. Er zieht als Nachrücker in den niedersächsischen Landtag ein, wie CDU-Fraktionschef Björn Thümler am Montag in Hannover mitteilte.

Die frühere Landessozialministerin Aygül Özkan (CDU) hatte kürzlich erklärt, ihr Landtagsmandat niederlegen und zu einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank wechseln zu wollen. Wenige Tage zuvor war ein CDU-Landtagsabgeordneter gestorben. Die Christdemokraten brauchten also zwei Nachrücker.

Ganz oben auf der Liste stand der frühere Kultusminister Bernd Althusmann, aber der arbeitet inzwischen für die Konrad-Adenauer-Stiftung in Namibia und hat seinen Wohnsitz nicht mehr in Niedersachsen. Neben der Braunschweigerin Heidi Mundlos kommt deshalb nun auch Schünemann zu einem Parlamentssitz.

Nach der verlorenen Landtagswahl 2013 hatte er vergeblich versucht, eine kommunalpolitische Karriere zu starten. Im Herbst 2013 hatte er sich um den Landratsposten im Kreis Hameln-Pyrmont beworben und haushoch gegen seinen SPD-Konkurrenten verloren. Bei der Bürgermeisterwahl im nordrhein-westfälischen Höxter erlitt er im Mai Schiffbruch. Ihm war es nicht gelungen, seinen in zehn Ministerjahren erworbenen Ruf als Rechtsaußen der CDU loszuwerden. Er sei „lieber ein harter Hund als ein Warmduscher“, hatte der heute 49-Jährige noch 2012 über sich selbst gesagt.

So betrieb er die Abschiebung der schwangeren Kurdin Gazale Salame in die Türkei und bestand darauf, eine Iranerin auszuweisen, die wegen der Scheidung von ihrem muslimischen Mann und des Übertritts zum Christentum von der Steinigung bedroht gewesen wäre. Bereits nächste Woche soll Schünemann nun wieder Abgeordneter sein.  RP