Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Wieder so eine hübsche Umschreibung davon, dass Teamwork das Allein-Robotten um Längen schlägt, natürlich aus Russland: Im alten russischen Volksmärchen „Das Rübchen“ pflanzt ein Opa eine kleine Rübe, gießt sie und spricht ihr gut zu, und die Rübe tut auch ihr Bestes, um zu wachsen. Sie wächst sogar so exorbitant, dass Opa es nicht mehr schafft, sie hinauszuziehen, auch Oma, die ihm hilft, kann nichts ausrichten, die Enkelin zieht erfolglos mit, Hund und Katze quälen sich ebenfalls nur, erst als das kleine Mäuschen mit am Rübchen zieht, purzelt das dicke Ding endlich heraus. Und die Moral von der Geschicht? Allein kriegst du die Möhre nicht. Das Puppentheater Berlin (Gierkeplatz 2) zeigt das Märchen unter anderem heute um 16 Uhr, in einer neu adaptierten Fassung (mit eigens komponierter Musik) für angehende Sozialisten ab 3 Jahren. Von Sonntag bis Mittwoch hat man die Chance, sich mal wieder ein schönes Grips-Theaterstück von Volker Ludwig anzugucken, und zwar das – zumindest im Titel und vielleicht in der Inhaltsidee – durch Fellinis psychedelisches Farbtrauma „Julia und die Geister“ inspirierte „Julius und die Geister“, in dem der Junge Julius lieber mit seinen Traumgespinsten als mit echten Menschen zu tun haben möchte. Ab 6 soll man’s goutieren können, und zwar am Sonntag um 16 Uhr, danach immer um 10 Uhr, im Grips Theater (Altonaer Str. 22). Ansonsten könnte man sich überlegen, gleich den ganzen Sonntag im Planetarium am Insulaner (Munsterdamm 90) zu verbringen: Um 14 Uhr gibt es „Das Gespenst von Canterville“ als Livehörspiel für Menschen ab 7 Jahren, um 16 Uhr die Sternenshow „Zoff am Sternenhimmel“ mit Schlange und Krone und Bauchschmerzen für Kinder ab 4, und um 17.30 Uhr Philosophisches für Schlaumeier ab 10 über „Die Entdeckung des Lebens“. Beeindruckend.

www.puppentheater-berlin.de, www.grips-theater.de, www.planetarium-berlin.de