HHLA-Privatisierung
: Was bringt der Verkauf?

Mit seinen Privatisierungen hatte Hamburg bisher keine glückliche Hand. Den defizitären Krankenhäusern musste die Stadt jede Menge Geld hinterherwerfen. Die profitablen Energieversorger gingen an Monopolisten, die die Verbraucher nach Belieben auspressen. Nun also die HHLA. Man muss sich fragen, was ein Minderheitsverkauf bringen soll. Und wer einsteigen könnte.

Kommentarvon Jan Kahlcke

Hafen-Giganten wie Hutchinson Whampoa würden gern, dürfen aber nicht. Zu groß wäre die Gefahr, zum Spielball ihrer Weltstrategie zu werden. Investment-Fonds verfolgen im Allgemeinen zu kurzfristige Strategien, um ihre Renditeerwartungen im konservativen Umschlagsgeschäft zu befriedigen. Die Bahn würde den Hafen im Bereich der Hinterland-Verkehre zu sehr festlegen. Am besten wäre ein mittelständischer Hafenbetreiber, der Know-how, Kunden und den frischen Wind der Privatwirtschaft mitbrächte. So wie die Hamburger Eurokai. Die ist allerdings schon ins Containergeschäft der Bremer Lagerhausgesellschaft eingestiegen und steigert dort die Rendite.

Wenn es schlicht darum geht, das Geld für den Hafenausbau zusammenzubringen, wäre die Ausgabe einer Hamburger „Volksaktie“ durchaus charmant. Aber auch dann muss man sich fragen: Wovon wird die übernächste Elbvertiefung bezahlt?