Die Caproni Ca. 60 war ein erstaunliches Flugzeug, ihrer Zeit weit voraus: ein Flugboot mit drei Dreideckerflügeln, acht Motoren mit je 400 PS und Platz für 100 Passagiere im Rumpf. Der Jungfernflug dieses Wunderwerks, das für Transatlantiküberquerungen gedacht war, endete im März 1921 allerdings wenig rühmlich im Lago Maggiore: Höher als zwanzig Meter ist die Caproni Ca. 60 niemals gestiegen. In Hayao Miyazakis „Wie der Wind sich hebt“ ersteht sie in einer Traumvision wieder auf (und stürzt auch gleich wieder ab). Wer hier träumt, ist der Flugzeugingenieur Jiro Horikoshi, dem der italienische Flugzeugdesigner Giovanni Battista Caproni zum Vorbild und zur Inspiration wird. In hinreißend animierten Visionen gleiten die beiden, Caproni und Horikoshi, in und auf Capronis Maschinen und beinahe auch um sie herum durch die Lüfte, während noch im rasenden Flug der Bowlerhut auf dem Kopf bleibt. Sie sind, alles ist in Miyazikis euphorisierenden Traumanimationen den Gesetzen der Schwerkraft enthoben. Fliegen und Träumen, Flugträume und Traumflüge sind in „Wie der Wind sich hebt“ unauflösbar vermischt. In neun Kinos