heute in bremen
: „Wir duzen ja nicht jeden“

Im Congress Centrum diskutiert die SPD ihren Wahlprogrammentwurf öffentlich

taz: Herr Beckmeyer, wie halten Sie’s beim Kongress mit dem sozialdemokratischen Du?

Uwe Beckmeyer (SPD-Landesvorsitzender, MdB): Da wird gesiezt. Wir duzen ja nicht jeden. Und das ist keine parteiinterne Veranstaltung.

es ist ja auch nur, weil sonst die Partei ihre Programme alleine erarbeitet: So ein Kongress ist sehr ungewöhnlich, oder?

Das schon, wobei wir in Bremen schon lange mit den „Dialog: Stadt“-Diskussionen auf die BürgerInnen zugehen. Wir finden es nicht angemessen, ein Programm im stillen Kämmerlein aufzustellen wie die CDU.

Man könnte aber auch vermuten: Ihnen ist nichts mehr eingefallen?

Nein, wieso? Es liegt ja ein Entwurf vor, und der bezieht eine klar sozialdemokratische Position. Das ist die Basis. Von der Diskussion erwarten wir an der einen oder anderen Stelle noch fachliche Zuspitzung.

Also steht das Programm und der Kongress ist bloß Show?

Überhaupt nicht. Wenn es blendende, überzeugende Vorschläge gibt, dann sind wir auch flexibel genug, die bis März noch aufzunehmen.

Und das wird der Maßstab, an dem sich die SPD messen lässt?

Ja, natürlich, das ist unser Regierungsprogramm und ein wesentliches Element im Wahlkampf.

Man denkt halt an Müntefering, der es unfair findet, wenn Wahlkampfaussagen als Maßstab fürs Regierungshandeln genutzt werden.

Wenn er das denn so gesagt hat. Aber ich halte solche Aussagen auch für unglücklich. Interview: Benno Schirrmeister

Heute, Sa. 27. 1., 11-15 Uhr, CCB