Lip up Fatty!

Bad Manners: 27. 1., 21 Uhr, Kesselhausin der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97

Es heißt, Buster Bloodvessel habe abgenommen, und zwar so drastisch, das Fans sich bei einem flüchtigen Blick auf die Bühne wunderten, ob „Bad Manners“ einen neuen Frontmann hätten. Aber nein, die Altmeister des Ska könnten gar nicht ohne Fatty, egal wie schwer. Skabands haben es schließlich nicht leicht. Alle spielen mit den gleichen drei O: Offbeat, Offbeat, Offbeat. Da muss man schon was bieten, um aufzufallen. Gerade im 80er-Jahre-2-Tone-Hype, als die jamaikanische Nischenmusik in Europa ernstzunehmende Chart-Erfolge feierte, waren Blodvessels offensive Vulgarität und die Koketterie mit seinem Körperumfang die Eintrittskarte zur gleichen Liga wie die Specials, Selecter und Madness. Während Letztere sich irgendwann im Weichspül-Ska-Pop verloren, sind Bad Manners puristisch genretreu und einer der aufregendsten Liveacts auf dem Planeten Ska geblieben.