Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch wird im Kubiz die interessante Frage „Wer hat was zu sagen in der Schule?“ verfolgt – und wer die Bildung beherrscht, ist wirklich eine gute Frage. Es ist jedenfalls nicht nur der Bildungssenator. Wer allerdings denkt, dass die Antwort doch ganz einfach ist, die oder der sollte kommen und sich eines Besseren belehren lassen. Zwei Stunden später wird in der Baiz von dem Politologen Ralf Landmesser im Rahmen der sogenannten A-Laden Experience erläutert, warum „Anarchie als Lebenshaltung“ gesehen werden muss, nicht nur als „Ismus“. „Warum leben so wenige Menschen aus freien Stücken und nach ihren Möglichkeiten soziale Freiheit?“, fragt er und, dammich, das fragen wir uns auch schon lang. Vielleicht aber ist auch hier die Antwort weitaus komplizierter, als der Herr Landmesser denkt. Am Donnerstag wird in der Bunten Kuh mithilfe eines Films die Geschichte der Schönholzer Heide nacherzählt, diese nämlich diente als ZwangsarbeiterInnenlager, als Kriegsgräberstätte und auch als Standort des Sowjetischen Ehrenmals. Der Film wurde von der VVN-BdA Pankow erstellt und zeigt, wie Lokalgeschichtsforschung im besten Sinne vonstatten gehen sollte. Last but not least wird am Samstag ab 14 Uhr gegen den Thor-Steinar-Laden „Tromsö“ in Friedrichshain demonstriert, der nun schon seit zwei Jahren die Nerven der Antifa auf Trab hält. Auch gegen den Vermieter versucht sich der Betreiber des Thor-Steinar-Ladens durchzusetzen – und es ist in diesem Falle wahrscheinlich der erste und einzige Vermieter, den die Berliner Antifa rundum unterstützt. Der arme kleine Laden hat also wirklich überhaupt keine Freunde. Damit er das endlich zu spüren bekommt und akzeptiert, wird daher diese Demonstration durchgeführt, zu der die Initiative gegen Rechts Friedrichshain aufruft (Boxhagener Platz, 14 Uhr).

■ Schule: Kubiz, Bernkasteler Str. 78, Mi, 17 Uhr

■ Anarchie: Baiz, Christinenstr. 2, Mi, 19 Uhr

■ Schönholzer Heide: Bunte Kuh, Bernkasteler Str. 78, Do, 19.30 Uhr

■ Steinar-Demo: Boxhagener Platz, Sa, 14 Uhr