Jörg Schönbohm in drei Daten

April 1957: Der Abiturient Jörg Schönbohm beginnt seinen Dienst bei der noch jungen Bundeswehr. Für Jahrzehnte wird sie zur Heimat des gebürtigen Brandenburgers. Nach einer Offizierslaufbahn wechselt er Ende der 70er-Jahre ins SPD-geführte Verteidigungsministerium nach Bonn. Als Chef des Bundeswehrkommandos Ost wird er ab 1990 die Nationale Volksarmee der DDR auflösen – seine „bis dahin größte Herausforderung“.

Januar 1996: Schönbohms zivile Karriere beginnt. Er wird Berliner Innensenator im Senat Eberhard Diepgens (CDU). In der linken Hauptstadt hat der Provokateur und Anti-68er seine große Zeit, er lässt im großen Maßstab Flüchtlinge abschieben und besetzte Häuser räumen. Drei Jahre später wechselt er als Parteichef nach Brandenburg, bringt die zerstrittene Union auf Linie und zügig an die Macht – als Juniorpartner der SPD. Schönbohm wird Innenminister.

Januar 2007: Heute endet auf dem Brandenburger CDU-Parteitag Schönbohms Karriere als Parteichef. Zu seiner Zukunft als Innenminister bis 2009 sagt der 69-Jährige vieldeutig: „Meine Bereitschaft ist nicht grenzenlos.“ MLO FOTO: CHRISTIAN THIEL