„Der Park hat Potenzial“

Einweihung Nutzer sammeln Ideen für den neuen „Nelson-Mandela-Park“ rund um den Elefanten

■ 52, leitet die Beratungsstellen des Vereins für Innere Mission.

taz: Frau Wulf-Lengner, Sie laufen seit 1990 auf Ihrem Weg zur Arbeit beinahe täglich durch den Park. Wer hält sich dort auf?

Petra Wulf-Lengner: Es gibt eine Gruppe wohnungsloser Bulgaren und eine Gruppe junger Wohnungsloser. Hinzu kommen einzelne Wohnungslose. Und dann sehe ich sehr viele Schüler vom Hermann-Böse-Gymnasium gegenüber, Menschen, die dort ihre Mittagspause machen, Gäste vom Marriot-Hotel am Bahnhof. Anwohner nutzen den Park bisher eher selten, höchstens mal zum Gassigehen.

Aber am präsentesten sind die Wohnungslosen, oder?

Ja, das stimmt, sie sind die größte Gruppe. Aber sie sind auch nicht immer da.

Und die sollen jetzt mit den anderen Nutzern und den Schwachhauser Bürgern überlegen, wie sie sich den Park gut aufteilen?

Das ist ein hehres Ziel, ich weiß. Aber der Park hat so viel Potenzial, warum sollte man nicht versuchen, das zu nutzen?

Was schwebt Ihnen vor?

Ich persönlich könnte mir dort gut Urban Gardening vorstellen, mit Obststräuchern. Vielleicht würden sich daran auch die Wohnungslosen beteiligen. Aber wir als Innere Mission sind nur ein Teil des Quartiers, wir geben nichts vor. Das muss von den Nutzern und Nutzerinnen kommen.

Wissen Sie, was die Wohnungslosen wollen?

Nein, noch nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass sie zu den Workshops kommen, aber unser Streetworker hat Fragebögen verteilt.

Und wenn die sich einfach einen ruhigen Ort zum Saufen wünschen?

Das kann sein und dann muss man gucken, wie und wo man das einrichtet. Wichtig ist, dass sich niemand ausgegrenzt fühlt. Es kann auch sein, dass sich ein Verhalten, etwa in Bezug auf Müll, ändert, wenn sie den Park auch als ihren empfinden, in dem sie ihren Platz haben und nicht nur geduldet werden. Es mag immer Einzelne geben, denen alles egal ist, aber die finden Sie auch in der Schwachhauser Haute-Volée.

Gibt es noch andere Vorstellungen?

Die werden wir heute sicher kennenlernen. Es haben so viele auf unsere Einladung zu den Workshops reagiert: das Hotel, die ÖVB-Arena, die Schule, die Antikolonial-Initiative „Der Elefant“, unsere Tagesstätte für Behinderte in der Parkstraße.  Interview: EIB

14 bis 16 Uhr: Workshops, auch für Kinder. 16 Uhr Enthüllung der Stele für den Mandela Park (Seite 23)