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: Zum Tod von Werner Hackmann

Sein Tod kam nicht ganz unerwartet, der Zeitpunkt jedoch war überraschend: Der an Lungenkrebs erkrankte gebürtige Hamburger Werner Hackmann, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB) starb gestern im Alter von 59 Jahren in seinem Haus in Bergedorf. Noch am Freitag hatte er am UEFA-Kongress in Düsseldorf teilgenommen.

Nach dem Abitur arbeitete Hackmann zunächst als Zimmermann und studierte dann Betriebswirtschaft. 1969 trat der Sohn eines Tischlermeisters in die SPD ein. Er wurde Mitarbeiter der Bürgerschaftsfraktion, persönlicher Referent von Ex-Bürgermeister Hans-Ulrich Klose, Chef der Senatskanzlei und 1988 Innensenator.

Wegen seines Umgangs mit den besetzten Häusern in der Hafenstraße oder auch des Vorgehens der Polizei gegen Demonstranten blieb Hackmann seine Amtszeit hindurch umstritten. Grund für seinen Rücktritt war 1994 der Vorwurf gegen 27 Polizeibeamte, sich im Dienst ausländerfeindlich verhalten zu haben. Der Senator selbst hatte den „Korpsgeist“ bei Hamburgs Ordnungshütern kritisiert.

1995 wurde Hackmann Geschäftsführer eines Sicherheits-Unternehmens. Danach engagierte er sich beim HSV, wurde dessen erster hauptamtlicher Präsident. Bereits 1999 wurde er wegen Lungenkrebs operiert, vergangenes Jahr wurde ein neuer Tumor diagnostiziert. Hackmann hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder. Marco Carini