VORMERKEN
: Der dauernde Schnee treibt die Frauen in Karsberg in den Selbstmord

Im Schnee sieht man die Verhältnisse klarer. Konflikte treten deutlicher zutage, zugleich wird die Lage in der Kälte gnadenloser. So die Ausgangssituation im Roman „Schnee“ des türkischen Schriftstellers Orhan Pamuk. Am Ballhaus Naunynstraße hat sich Hakan Savas Mican dieses Stoffs angenommen, um die in Anatolien angesiedelte Handlung auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Bei ihm wird der Ort Kars zu Karsberg, einem trostlosen Kaff, in dem die Menschen fernsehen, gläubig werden oder Selbstmord begehen. Besonders junge Frauen sind es, die sich hier umbringen. Der Protagonist Ka will mehr darüber erfahren – und gerät prompt zwischen die Kämpfe radikaler Islamisten und ihrer militanten Gegner.

■ „Schnee“, Ballhaus Naunynstraße, Naunynstraße 27, 23. bis 25. 2., 20 Uhr. 11 Euro