Einblick (168)

Martin Paff, Galerist

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Martin Pfaff: Weder an- noch aufgeregt, sondern eher gelangweilt und enttäuscht hat mich die laufende Newton-Ausstellung „Yellow Press“ im „Museum für Fotografie“. Die wunderschönen Räumlichkeiten harren noch immer einer engagierten Arbeit eines Fotomuseums. Und Newtons Magazin-Arbeiten schnodderten als mehrfach aufgepickste, wabernde Abzüge oder gar nur Prints daher, die sich zudem durch zwei plärrende Video-Installationen dem Verweilen entzogen.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Clubmusik ist bei mir immer ein Zufall in der Nacht. Einen Tipp möchte ich eher zum „Wort“ geben. Wer es noch nicht probiert hat, sollte sich einmal „Hörspielkino unterm Sternenhimmel“ im Planetarium am Insulaner gönnen. Tolle Stücke können einen zu einer wunderbaren Reise im Kopf einladen.

Welche Zeitung, welches Magazin und Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? Neben den üblichen Tageszeitungen freue ich mich jeden Freitag auf die NZZ, öfter schaffe ich die nicht. An Magazinen lasse ich mich alle drei Monate von Dummy überraschen, versuche das Kursbuch einzuordnen und schmökere immer gern und doch zu selten den amerikanischen Atlantic. Als Buch fasziniert mich derzeit „Letters from the Editor“ mit Briefen des New-Yorker-Gründers Harold Ross.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude? Ein nagelneuer Festplattenrekorder. Endlich kann ich wunderbare Arte Sendungen aufnehmen. Und noch habe ich keinen Stau an ungesehenen Sendungen aufbauen können, der nahezu absehbar eines Tages die Vorfreude in das Leid der uneinlösbaren guten Vorhaben umwandeln wird.