Woher kommt das Gift im Blut?

BODENGIFTE Landesbergamt sucht Schadstoffquelle an Erdgasförderstätte Söhlingen bei Rotenburg

Das Landesbergamt reagiert auf einen Fernseh-Bericht des NDR, wonach Anwohner einer Erdgasförderstelle in Söhlingen (Kreis Rotenburg) auffallend hoch mit Schadstoffen belastet sind. Man wolle herausfinden, welche Emissionsquellen Auslöser für die erhöhten Werte sein können, sagte der Leitende Bergdirektor Klaus Söntgerath. An der Bohrstelle hatten 2007 giftiges Quecksilber und Kohlenwasserstoffe Erdreich und Grundwasser geschädigt. Laut der NDR-Sendung „Markt“ wurden im Blut eines Ehepaares erhöhte Quecksilber- und Benzolwerte festgestellt.

Dass die Anwohner die Schadstoffe aus dem Boden aufgenommen haben könnten, sei aus seiner Sicht eher unwahrscheinlich, sagte Söntgerath. Möglicherweise seien die erhöhten Schadstoffwerte über die Luft gekommen. Eine mögliche Emissionsquelle sei der Straßenverkehr.

Seine Behörde überprüfe auch die Luftemissionen der Gasförderstätten, sagte Söntgerath. Wenn das Bergamt Hinweise und Beschwerden aus der Bevölkerung bekomme, werde das überprüft. „Wir satteln bei den Überprüfungen dann nochmals drauf“, versicherte er.

In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass auch bei der Kontrolle einer Gasförderstätte in Hengstlage (Kreis Oldenburg) giftige Stoffe in den Boden gelangt waren. Wie in Söhlingen sind nach Darstellung des Landesbergamtes ungeeignete Kunststoffleitungen der Grund für das verseuchte Erdreich. (dpa)