Anlaufstelle jenseits privater Praxen

GESUNDHEIT Der Verein „Bim“ eröffnet im September Bremens erstes Musiktherapie-Zentrum

Angeboten wird auch die „musiktherapeutische Schmerzbehandlung“

Musiktherapie ist laut – geeignete Räume dafür zu finden, schwer. Fünf Jahre lang suchte das „Bremer Institut für Musiktherapie und seelische Gesundheit“ (Bim) nach einer Unterkunft, bis es in Hastedt fündig wurde. Dort entsteht jetzt Bremens erstes Musiktherapie-Zentrum.

Im künftigen „Bim“-Zuhause an der Stresemannstraße 54 spielt Lautstärke keine Rolle, denn das liegt mitten in einem Gewerbegebiet. Für Ilse Wolfram ist mit dem Therapie-Zentrum ein lang ersehntes Ziel erreicht worden. Die Musiktherapeutin und Diplom-Psychologin hat vor 14 Jahren Bim mitgegründet, dessen 34 Mitglieder sich dafür einsetzen, die öffentliche Wahrnehmung für Musiktherapie in der Region zu stärken, Angebote zu machen und mit anderen Einrichtungen zu kooperieren. Um das zu erreichen, brauchten sie „eine öffentliche Anlaufstelle, unabhängig von den privaten Praxen“, sagt sie.

Das Zentrum bietet Therapien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Gitarrenunterricht, eine Trommelgruppe, eine Jugend-Band, Lesungen und Vorträge sind genauso geplant wie die Vernetzung mit den umliegenden Schulen. Eine SchülerInnen-Gruppe soll entstehen zur Förderung verhaltensauffälliger und stiller Kinder sowie solcher mit Sprach- und Entwicklungsstörungen. Bei Bedarf kann es dafür vom Verein einen finanziellen Zuschuss geben, sofern Krankenkassen und öffentliche Träger die Kosten nicht übernehmen.

Angeboten wird auch die „musiktherapeutische Schmerzbehandlung“. Laut Wolfram sei es möglich, durch Musiktherapie auf körperliche Schmerzen einzugehen. Hier wird nach Klängen gesucht, die den Schmerz widerspiegeln und solchen, die als besonders angenehm empfunden werden. Anschließend werden mit Instrumenten zwei Kompositionen erstellt: Schmerz und Linderung – Schmerzen sollen so positiver wahrgenommen werden.

Der Verein finanziert sich durch Nutzungs- und Solidaritätsbeiträge, Sponsorengelder, Sachspenden und Benefizveranstaltungen. Noch fehlt dem neuen Zentrum das eine oder andere Musikinstrument, trotzdem steht mit dem 13. September der offizielle Eröffnungstag fest.  lima