Mann, Mann, Mann

THEATER Das Stück „Wie war ich? Warum Männer früher sterben“ bietet improvisierte Lösungen

■ 46, ist Diplompsychologe, Leiter des Improvisationstheaters Bremen und tritt dort regelmäßig auf.

taz: Herr Lösel, Ihr Improvisationsstück klärt, warum Männer früher sterben. Ich sorge mich. Kann ich dagegen anjoggen?

Gunter Lösel: Wir fragen nach Männerproblemen und interagieren mit dem Publikum. Joggen kann als Lösung herauskommen. Wir wissen es nicht vorher.

Ihr Stück bietet keine eindeutige Lösung?

Es handelt von Stereotypen, aber auch von den Gefühlen der Männer. Davon, dass sie keinen Arzt anrufen und nicht nach dem Weg fragen und davon, dass sie sechs Jahre früher sterben als Frauen.

Sollte ich mich gleichgeschlechtlich binden, damit niemand im Alter alleine ist?

Das wäre eine Lösung. Man stirbt vermutlich trotzdem nicht später, könnte dann aber den Frauen die Schuld geben. Jetzt ist mir nebenbei etwas angebrannt.

Sollen wir pausieren?

Karriere geht vor.

Ich bin noch nie in den Sonnenuntergang geritten, wie es bei Ihnen heißt. Bin ich ein echter Mann?

In Bremen kann man das ja auch nicht.

Richtig Mann sein geht hier nicht?

Das würde ich so nicht sagen. Man kann nur nicht jedes Klischee abfrühstücken, keine Bären erledigen.

Letzte Frage: Wie war ich?

Gut, gut. Eigentlich ist das die Ursache für den frühen Tod, dass wir Männer uns immer fragen, wie wir waren.

Tun wir das?

Sie nicht?

Doch. Müssen Sie jetzt Ihr Steak in der Pfanne drehen?

Ich bin Vegetarier. Int.: JPB

20 Uhr, Birkenstraße 1