NAHOSTKONFLIKT: Antisemitische Slogans

Bei einer Pro-Palästina-Demonstration am Sonnabend in Mitte ist ein Mann judenfeindlich beschimpft worden. Er sei zufällig an dem Zug vorbeigekommen und als Jude erkannt worden, sagte ein Polizei am Sonntag. Die Demonstranten hätten antisemitische Sprüche gerufen. Ordner der Demo und Polizisten hätten aber einen körperlichen Angriff verhindert, so der Sprecher weiter. Die 800 Teilnehmer waren unter dem Motto „Free Palästina – seid laut aber friedlich“ anlässlich des Gazakonflikts auf die Straße gegangen.

In den vergangenen Wochen war es mehrfach zu verbalen Zusammenstößen bei Demonstrationen von proisraelischen und propalästinensischen Gruppen gekommen. Das American Jewish Committee hat am Freitag Anzeige erstattet, nachdem auf einem Protestmarsch Rufe wie „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“ zu hören gewesen waren.

Am Sonntag kursierte im Internet ein Video, das angeblich eine Predigt in der Berliner Al-Nur-Moschee vom Freitag dokumentiert. Darin ruft der gezeigte Imam Gott dazu auf, zionistische Juden zu vernichten. Der Polizei ist das Video bisher nicht bekannt. (dpa, taz)