der rechte rand
: Früher Wahlkampfauftakt

Der Erfolg weckt Erwartungen: Bei den Kommunalwahlen konnte die NPD in Niedersachsen 18 Mandate erlangen. Selbstzufrieden tritt denn seitdem der Landesvorsitzende Ulrich Eigenfeld auf. In Helmstedt, wo seit über 15 Jahren Eigenfelds Vize Friedrich Preuß im Parlament sitzt, konnte die Partei zusätzliche Mandate erringen, in mehreren Städten und Kreisen zog sie erstmals in die Parlamente ein. Gut ein Jahr vor der Landtagswahl plant die NPD bereits ihren Wahlkampf.

Ein internes Papier, das der taz nord vorliegt, offenbart, wie 2008 erstmals nach 1967 wieder der Sprung ins Landesparlament gelingen soll. In Hannover, wo sie 1964 von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern und Jung-Nazis gegründet wurde, will die NPD ihren Wahlkampfauftakt ausrichten. In Wangersen (Landkreis Stade) werden die „Nationaldemokraten“ aber nicht mehr in der Gaststätte „Zur Post“ tagen. Im Januar hatte Thomas Wulff, NPD-Bundessekretär und Kader der Freien Kameradschaften, in der Gaststätte, in der die NPD seit langem einkehrte, noch die Parteistrategie erklärt. Mittlerweile sagte der Wirt alle weiteren NPD-Veranstaltungen ab: Die Anwohner hatten protestiert, der örtliche Skatclub drohte, nicht mehr in die „Post“ zu kommen.

In der „heißen Phase“ vor der Wahl will die NPD in Nienburg, Vechta und Salzgitter verstärkt auftreten. Insgesamt sind rund 100 Kundgebungen geplant, gedruckt werden sollen etwa 3 Millionen Wahlzeitungen und 50.000 Plakate. Nach Eigenfelds Angaben hat die Landespartei ein Vermögen von „ca. 64.000 Euro“, weitere 20.000 erwartet er „aus dem Finanzausgleich“. Wenn dann noch weiteres Geld erwirtschaftet werde, könne man über „90.000 Euro Eigenmittel“ verfügen. Uneins ist der Landesverband noch über die Frage, inwieweit mit den Freien Kameradschaften zusammengegangen werden soll. Dass dies den Wahlkampf beeinträchtigt, erwartet der Landeschef aber nicht.