Seelsorger entkommt Haft

DÜSSELDORF dpa ■ Ein katholischer Seelsorger hat im Düsseldorfer Al-Qaida-Prozess sein wochenlanges Schweigen gebrochen und sich im letzten Moment bis zu sechs Monate Beugehaft erspart. Der 45-Jährige räumte ein, für einen der Angeklagten Versicherungsadressen im Internet recherchiert zu haben. Zuvor hatte der Gemeindereferent zu diesem Punkt mit Hinweis auf seine seelsorgerische Schweigepflicht die Aussage verweigert. Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht hatten daraufhin entschieden, dass dem Kirchenmann kein Schweigerecht zusteht, und die etwaige Anordnung von Beugehaft für rechtens erklärt. Im Prozess vor dem Düsseldorfer OLG stehen zum ersten Mal in Deutschland mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorgruppe vor Gericht.