UNTERM STRICH

Der Schriftsteller Lutz Seiler wird mit dem diesjährigen Uwe-Johnson-Literaturpreis geehrt. Die Entscheidung für den 50-Jährigen fiel einstimmig in der Jury, teilte Susanne Tenzler-Heusler als Sprecherin der Jury mit. Der aus Thüringen stammende Autor lebt in Berlin. Er erhalte die mit 15.000 Euro dotierte Ehrung für seinen Roman „Kruso“, der im September erscheint. Das Werk schlage einen Bogen vom Sommer 1989 auf Hiddensee bis in die Gegenwart. Die Recherche für dieses Buch folge den Spuren von Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führe bis nach Kopenhagen in die Katakomben der dänischen Staatspolizei. Mit dem literarisch-gesellschaftspolitischen Johnson-Preis werden deutschsprachige Schriftsteller gefördert, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden. In diesem Jahr gab es laut Jury rund 70 Bewerber. Bisherige Preisträger waren unter anderem Christoph Hein, Christa Wolf, Uwe Tellkamp und Walter Kempowski.

Die Hamburger Autorin Myriam Keil wird von der rheinland-pfälzische Landesregierung mit dem Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis des Landes unterstützt junge Autoren bei der Arbeit an einem aktuellen Projekt, wie das Mainzer Bildungsministerium mitteilte. Erstmals seien die Schriftsteller im Rahmen einer germanistischen und literaturwissenschaftlichen Lehrveranstaltung der Universität Koblenz ausgewählt worden, hieß es. Neben der Fachjury hätten auch Studierende über die Preisvergabe entschieden. Bereits seit 1994 unterstützt das Land Nachwuchsschriftsteller bei ihrer Arbeit. Weitere Preisträger sind Kristina Nenninger aus Freiburg, Emil Fadel aus Mainz und Philipp Herold aus Koblenz. Der Preis ist nach der südpfälzischen Autorin Martha Saalfeld (1898–1976) benannt.