Konzert-Kompass

Seit 15 Jahren unterwegs und immer noch hungrig sind die Beatsteaks (Foto) aus Berlin. Gitarrenbrett mit Punk Rock-Orientierung, runde Songs, treibendes Schlagzeug und live immer wieder erwärmend für Leute, die auch gerne mal springen. 15. 3. Bremen, Halle 7; 16. 3. Hannover, AWD Halle; 22. 3. Hamburg, Sporthalle (ausverkauft) Das Hamburger Loud and Nasty-Festival ist dafür da, junge, in ihren Heimatländern erfolgreiche Bands, die in Deutschland noch keiner kennt, nach Deutschland zu holen. Bringt also nichts, aufzuzählen, wer alles spielt. Oder vielleicht doch? Dabei sind unter anderem DC Tempest, Identity Parade, The Black Strands, The Riptide Movement und Dirty Epics. Die kommen alle aus Irland. Internationale Bandbreite? Hm. Ah, hier: They Walk Among kommen aus den USA. 18. & 19. 3. Hamburg, Markthalle Eingängigen Deutsch-Pop mit nicht ganz dummen Texten macht die Band Anajo aus Augsburg. Schön vor allem: Das Sich-Reiben an den Ansprüchen der Anderen. „Mädchenmusik“ heißt beispielsweise einer der Songs und es geht darum, dass Anajo immer vorgehalten wird, Mädchenmusik zu machen. Und dann war die Band vom Hamburger Label Tapete Records auch noch bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest. Oh weh. 4. 3. Hamburg, Knust; 5. 3. Bremen, Lagerhaus; 9. 3. Hannover, Faust; 11. 3. Göttingen, Nörgelbuff Drei Bass-Drums, drei (Bass-)Gitarren, drei Mariachi-Uniformen, das sind die Puta Madre Brothers aus Mexiko. Ihre Musik ist eine Persiflage auf mexikanische Schlager, was auch für europäische Ohren Sinn macht: Schräg und lustig klingen die drei und bei der Show stimmt der Trashfaktor auch. Da ist ein gepflegter Subkultur-Mojito drin. Oder auch ein Underground-Caipi. 19. 3. Hannover, Glocksee; 23. 3. Hamburg, Hafenklang LeFly und Die Rakede sind zwei eigenständige Bands, aber sie sind zusammen unterwegs, was die Trefferquote beim Publikum eindeutig erhöht. LeFly kommen aus St. Pauli, sind im Kern eine Rockband, haben aber diverse Anleihen bei Ragga, Funk und Punk. „Tanzmusik“ sagen sie selber dazu und was wahr ist: Da geht’s mehr um Party als um Philosophie. Ähnlich ist das bei Die Rakede, allerdings mit dem Unterschied, dass dort auch gestaunt werden darf: Über Hochgeschwindigkeits-Raps und eine außergewöhnlich hohe Energie. 18. 3. Hamburg, Grünspan; 2. 4. Lüneburg, Salon Hansen; 7. 4. Göttingen, Exil Gang Of Four ist eine stilbildende englische Post-Punk- oder New-Wave-Band aus dem Jahr 1977. Zur Finanzierung ihres neuen Albums ließen sie sich Blut abnehmen, welches es gemeinsam mit einer auf 500 Exemplare limitierten Ausgabe zu erwerben gab. Die Texte sind politisch, der Sound keineswegs gefällig. Getanzt wird trotzdem. 27. 3. Hamburg, Docks Hoffmaestro & Chraa haben einen komischen Namen, aber die Musik der Schweden ist keineswegs komisch, sondern gut. Richtige Mischung aus gutem Songwriting und Genre-Mix. Electro-Psychedelic-Punk sagen manche dazu, aber zum Punk fehlt die Aggression. Dafür geht es von Reggae über New Orleans Funk bis in die Sphären von Pop und Country. 8. 3. Hamburg, Uebel & Gefahrlich Die New Yorkerin Lydia Lunch gilt als Mutter der Riot-Grrrl-Bewegung und Anführerin der New Yorker Gegenkultur, sie beeinflusste Bands wie Sonic Youth und arbeitet mit Musikerfreunden wie Nick Cave, Henry Rollins oder auch den Einstürzenden Neubauten zusammen. Ihr aktuelles Noise-Rock-Projekt heißt „Big Sexy Noise“ und stoppt zweimal im Norden. 12. 3. Lübeck, Treibsand; 16. 3. Bremen, Lila Eule KLI