heute in Bremen
: „Zukunft des gesamten Standorts“

Die Airbus-Belegschaft demonstriert gegen drohenden Stellenabbau

Herr Dahnken, haben Sie Angst vor „Power 8“?

Johann Dahnken, Betriebsratsvorsitzender Airbus Bremen: Nein, das ist ja nur ein Begriff. Aber wir haben berechtigte Sorge und Angst um unsere Arbeitsplätze.

Wie lautet das Schreckensszenario?

Dass durch „Power 8“ und durch die Neuaufteilungen im Zusammenhang mit dem Bau des A 350 in Bremen langfristig 1.200 Arbeitsplätze abgebaut werden, also jeder dritte. Und dass damit auch die Zukunft des Standorts an sich betroffen ist.

Airbus muss doch sparen.

Der Flugzeugmarkt boomt, wir haben so viel Arbeit, dass wir überhaupt nicht wissen, wie wir die erledigen sollen. Da ist Personalabbau das falsche Mittel.

Bremen ist doch gerade bei Airbus eingestiegen. Umsonst?

Die erworbenen Anteile sind ja relativ klein. Wir erwarten aber, dass die Politik, auch als größter Kunde von EADS, sich für unsere Arbeitsplätze einsetzt.

Streik sei jetzt genau das Falsche, warnen einige.

Heute heißt die Parole: Wir streiten für unsere Zukunft. Ich gehe davon aus, dass die ganze Belegschaft hier vor dem Tor steht. Wenn dieses Management nicht endlich eine deutliche Botschaft für die Beschäftigten aussendet, dann werden wir sicher auch in der Lage sein, noch ’ne Schippe zuzulegen.

Und wenn Airbus ernst macht mit Stellenabbau?

Dann wird es zu Reaktionen kommen. Wir haben gute Erfahrungen auch in der Vergangenheit, wie man sich wehren kann. Aber wir erwarten immer noch den Dialog, der von Toulouse versprochen wurde. Interview: sim

Kundgebung 11 Uhr, vor dem Werkstor von Airbus, Hünefeldstraße