Mann zündet sich selbst an

PROTEST Palästinenser wollte Zeichen vor israelischer Botschaft setzen

Stunden nach einer propalästinensischen Demonstration hat ein Mann versucht, sich vor der israelischen Botschaft in Berlin zu verbrennen. Der 46-Jährige palästinensischer Herkunft habe aus Protest gegen Israel gegen 23.45 Uhr am Montagabend seine Beine mit Terpentinersatz übergossen und angezündet, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Seine Hosenbeine fingen Feuer.

Objektschützer vor der Botschaft hätten die Flammen sofort gelöscht und den Mann in ein Krankenhaus gebracht, sagte Redlich. Er habe leichte Verletzungen am rechten Fuß erlitten. Der staatenlose Mann habe politische Motive für seine Tat angegeben, so der Sprecher. Er habe damit seinen Protest gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen zum Ausdruck bringen wollen.

Wowereit mahnt Polizei

Stunden vorher hatten rund 300 Menschen vor der israelischen Botschaft demonstriert, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk im Gazastreifen zu bekunden. Nach der Demo war es am S-Bahnhof Hohenzollerndamm zu Steinwürfen auf Polizisten gekommen. Die Beamten setzten daraufhin Reizstoffsprühgeräte ein und nahmen laut Behördenangaben 13 Menschen fest. Gegen die Festgenommenen wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Unterdessen hat am Dienstag Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die antisemitischen Parolen bei propalästinensischen Demos verurteilt und die Polizei zum konsequenten Handeln aufgefordert: „Anfeindungen und Beleidigungen unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger oder gar körperliche Attacken sind stets ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt“, sagte Wowereit. „Die Polizei ist aufgefordert, hier konsequent vorzugehen.“ (dpa)