KÖLSCHE FEIERN IHRE DREI FALSCHEN KÖNIGE
: In Kölle weltberühmt

KÖLN dpa/taz | Um in der Domstadt angebetet zu werden, muss man kein Heiliger sein. Im Gegenteil, gerade zwielichtige Typen wie Schäfers Nas (Halbwelt) oder Willy Millowitsch (Tingeltangel) sind beim Kölner besonders wohlgelitten. Entsprechend gut haben sich die angeblichen „Heiligen Drei Könige“ eingelebt, deren Überreste in einer überdimensionierten Schatulle neben dem Hauptbahnhof aufbewahrt werden. Heute vor 850 Jahren hat Erzbischof Rainald von Dassel die drei charmanten Trickbetrüger in Mailand aufgegabelt. Nun sind die Burschen weder zu dritt (die Bibel nennt keine Zahl), noch sind sie jemals amtlich kanonisiert worden und Könige waren sie erst recht nicht: Der Evangelist Matthäus nennt sie „magoi“ – die Herren dürften sich also mit Astrologie beschäftigt haben. Dem Kölner ist das drissejal. Er feiert seine skelettierte Esoterikerschar in der ihm eigenen Dreifaltigkeit: mit Schunkeln, Kölsch und Alaaf.