Gasgenossen warten ab

Die Bremer Energiehaus Genossenschaft hat den Start ihrer Gaslieferungen nach Bremen, Lilienthal, Bremerhaven und Hannover weiter verschoben. Grund seien die „massiven Wettbewerbsbehinderungen“ insbesondere durch Eon. Der Monopolist habe einen zum Import vorgesehenen Handelspunkt geschlossen, Speicherkapazitäten gekündigt und Transportkapazitäten für eigene Tochterfirmen reklamiert (taz berichtete). Damit habe man derzeit keine Möglichkeit, das Gas des eigenen niederländischen Lieferanten in der jeweils benötigten Menge zu beziehen, sagte Genossenschaftsvorstand Wolfgang Kaiser.

Die Versorgungsunternehmen swb und enercity in Bremen und Hannover hätten es zudem abgelehnt, der Genossenschaft bei niedrigem Gasverbrauch überschüssiges Gas abzukaufen – obwohl der Preis unter den eigenen Einkaufspreisen gelegen hätte. Auch diese Möglichkeit, bedarfgerecht zu liefern, sei damit entfallen. Denkbar ist nun ein Versorgungsbeginn im Juli. Ende März soll eine Generalversammlung der inzwischen auf über 1.000 Mitglieder angewachsenen Genossenschaft über deren Zukunft entscheiden.

Kaiser betonte, dass die Genossenschaft selbst die Tarife der neuen Billig-Tochter von Eon hätte unterbieten können. Er warnte vor einem Wechsel zu dieser: „Gerade diejenigen, die den Wechsel behindern, sollte man nicht unterstützen.“ sim