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: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Lapislazuli – Im Auge des Bären“: Sa./So., 14 Uhr, Nickelodeon, Mo. 10 und 14.30 Uhr, Nickelodeon, Di. 10.30 und 15 Uhr, Sputnik Südstern, Mi. 10 und 14.30 Uhr, UCI Friedrichshain, Do. 10 und 15 Uhr, Gropius Passagen

Der auch an dieser Stelle schon öfter beklagte erbärmliche Zustand des deutschen Kinder- und Jugendfilms scheint sich langsam doch zum Besseren zu wenden. Etablierte Regisseure erkennen zunehmend das Potenzial der Zielgruppe. So kommt im Frühjahr der neue Detlef Buck in die Kinos: „Hände weg von Mississippi“ ist eine gelungene, kindgerechte Umsetzung des gleichnamigen Cornelia-Funke-Bestsellers. Auch an dem im vergangenen Herbst gestarteten „Lapislazuli – Im Auge des Bären“, der im Februar als Kinderfilm des Monats durch die Berliner Kinos tourt, haben sich nicht gescheiterte und verschmähte Filmarbeiter versucht. Nein, Wolfgang Murnberger hat Regie geführt, der mit „Komm süßer Tod“ und „Silentium“ schon recht erfolgreich Filme für Erwachsene gedreht hat.

Ausgestattet wurde er für diese österreichisch-deutsch-luxemburgische Koproduktion zudem für europäische Verhältnisse überdurchschnittlich üppig. So konnte er die Geschichte von Sophie, die sich mit dem bislang eingefrorenen Neandertalerjungen Baata anfreundet, den der Einschlag eines Meteoriten aus seinem 25.000 Jahre währenden Permafrostschlaf geweckt hatte, mit der angemessenen technischen Gründlichkeit inszenieren. Gegen die Großproduktionen aus Hollywood, die den Markt für das „family entertainment“ beherrschen, kann man zwar nicht ganz anstinken, aber dass man darauf verzichtet hat, Bataa mit dem stark fliehenden Kinn und der Stirn des Neandertalers auszustatten, hat wohl weniger finanzielle Gründe als ästhetische. Nun sieht Baata ausreichend adrett aus, um bei der Protagonistin der Pubertät angemessene, heimelige Gefühle zu wecken. Das Ergebnis ist ein komischer, mitunter sogar lehrreicher, aber fast immer unterhaltsamer Film für ein jüngeres Publikum. Und das ist ja schon was.