unterm strich
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Er war ein Schrank und hatte Charme. Im Alter von 87 Jahren ist der US-Schauspieler und Oscar-Preisträger Jack Palance (Foto) gestorben. Insgesamt war der 1919 als Kind ukrainischer Einwanderer geborene Palance in 120 Spielfilmen und Fernsehproduktionen zu sehen. Sein Filmdebüt gab er 1950 in „Panic in the Streets“ („Unter Geheimbefehl“), wo er einen Mörder spielte. Später wurde er als Jack the Ripper, Hunnenkönig Attila oder Dr. Jekyll bekannt. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere zog er allerdings in die Schweiz, weil ihn an Hollywood das ständig gleiche Casting als Schurke nervte.

Genützt hat es wenig: Auch im Alter war Palance fast ausschließlich als gesichtsgegerbter Desperado zu sehen, ob in Ulli Lommels „Cocaine Cowboys“ (1979), in Percy Adlons „Out of Rosenheim“ (1987) oder in „City Slickers“ (1992), für den er immerhin den Oscar als bester Nebendarsteller erhielt. An seiner Verachtung, die er für die Klischeemaschine Hollywood empfand, hat sich mit der Auszeichnung nichts geändert. Oder wie Palance einmal in einem Interview sagte: „Das meiste, was ich tue, ist Müll.“

Auch gestorben ist Hans-Peter Minetti. Der Schauspieler, der durch Defa-Filme wie „Spur der Steine“ oder „Schneeweißchen und Rosenrot“ in der DDR zum Star avancierte, wurde 80 Jahre alt. Lange Zeit war Minetti in Berlin am Maxim Gorki Theater, am Deutschen Theater und an der Volksbühne tätig. Außerdem war er Präsident des DDR-Theaterverbandes und Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Wegen seiner staatstreuen Haltung als SED-Mitglied und Gewerkschaftsmann sah sich Minetti nach der Wende starker Kritik ausgesetzt.