Effektivere Konferenzen

■ Hausaufgaben für Schulsenatorin: GEW faßt Resolution zur Lehrerarbeitszeit

„Oberfaulenzer der Nation“ diese Diffamierung wollen die Hamburger LehrerInnen nicht auf sich sitzen lassen. Rund 140 Vertrauensleute der GEW – so viele kommen sonst nur vor Großdemonstrationen zusammen – verabschiedeten am Montag eine Resolution. Darin fordern sie Schulsenatorin Rosie Raab auf, „statt in pauschale Beschimpfungen der LehrerInnen abzusinken, gemeinsam mit der GEW über konkrete Entlastungsmöglichkeiten nachzudenken“.

Grund für den Frust der PädagogInnen: Erst erhöht ihre Dienstherrin die Pflichtstundenzahl und spart dadurch 530 Stellen ein, dann drückt sie den 15.500 LehrerInnen arbeitsintensive Reformen aufs Auge. Diesen bildungspolitischen Cocktail habe die Senatorin dann noch durch Beschimpfungen dekoriert, schnauben die PaukerInnen. Reformen wie Schulgesetz, Schulverfassungsgesetz oder Volle Halbtagsgrundschule würden ohne ihre aktive Unterstützung nicht greifen.

Dabei wundert sich GEW-Chef Hans-Peter de Lorent, daß die Senatorin, die sonst eine Vorliebe für kostenneutrale Reformen hat, die GEW-Vorschläge nicht zu schätzen weiß, die SchülerInnen und LehrerInnen das Leben leichter machen. Statt Halbjahreszeugnisse könnte es mehr Eltern- oder Schülersprechtage geben, weniger Klausuren und effektivere Konferenzen.

Nicht vergessen dürfe man bei der Diskussion um die Lehrerarbeitszeit die Tätigkeiten, die außerhalb der Unterrichtszeiten anstehen wie Elterngespräche, Klassenfahrten oder Projektgruppenarbeit. Um diese stärker zu berücksichtigen, sei eine grundlegende Reform der Arbeitszeitregelung notwendig, so de Lorent.

Zum Schluß forderte er Rosie Raab auf, ihre Hausaufgaben zu machen. Das kleine Einmaleins für Führungskräfte beispielsweise: Wie motiviere und entlaste ich meine Untergebenen, damit sie mit Freude arbeiten? paf