Studis planen heißen Herbst

■ Proteste gegen Bafög-Pläne der Regierung

Berlin (taz) – Der ASta in Bonn machte dem Minister von Zukunft und Bildungsnotstand seine Aufwartung mit „Rüttgers Club“-Sekt. Denn dessen Bafög-Zins-Modell ist StudentInnen ein Dorn im Auge. Selbst der unionsnahe Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) spricht sich gegen die Pläne aus. Rüttgers will das bisher zinslos gewährte Bafög-Darlehen in ein verzinstes Privatbank- Darlehen umwandeln. Gestern versprach Holger Krekel vom „freien zusammenschluß der studentInnenschaften“ der Regierung nun einen „heißen Herbst“.

Los ging es schon in dieser Woche. An Hochschulen in Niedersachen und Hessen wurden vor den Hörsälen symbolische Eintrittskarten verkauft. In Münster verloste der Asta wahlweise – und natürlich symbolisch – Studienplätze oder Stipendien. Und in Dortmund wurde jeder Student, der sich einem Hörsaal näherte, abgestempelt: „Humankapital – Gebühr bezahlt“. Andernorts hielt sich die Studentenschaft an altbewährte Vollversammlungen. Ob der Atem bis zur Bafög-Entscheidung der Regierung reichen wird, ist fraglich. Denn das Kabinett verhandelt erst am 6. Dezember über Rüttgers Zinspläne. flo