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Castor hoch zwei

■ Atommüllbehälter für Gorleben wird in La Hague schon beladen

Hannover (taz) – Mit dem ersten von insgesamt 100 geplanten Castor-Transporten aus Frankreich nach Gorleben wird es langsam ernst. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wird „in Kürze“ in der französischen WAA La Hague der erste für Gorleben bestimmte Behälter mit hochradioaktiven Wiederaufarbeitungsabfällen beladen. Die Erprobung des Beladevorgangs sei abgeschlossen, inzwischen hätten in Le Hague die Vorbereitungen für die Beladung selbst begonnen, sagte gestern die Sprecherin von Angela Merkel. Die Ministerin hatte Anfang der Woche die französische Wiederaufarbeitungsanlage besucht.

Das niedersächsische Umweltministerium, das auch in Frankreich die Aufsicht über die Castorbeladung führt, bestägtigte gestern, daß die bei der Erprobung des Behälters, der sogenannten „Kalthantierung“, aufgetretenen Probleme gelöst seien. Damit könnten die ersten für Gorleben bestimmten 28 Glaskokillen mit hochradioaktivem Müll nunmehr verpackt werden, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover. Bisher rechne man für Anfang März mit dem Beladevorgang, ein genauer Termin stehe allerdings bisher nicht fest.

„Einen Markstein“ nennt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg den Beginn des Beladevorgangs in La Hague. „Dann steht auf jeden Fall fest, daß der Behälter nach Gorleben gebracht werden soll und dann werden wir mit unserer Kampagne gegen den zweiten Castortransport, mit der X-hoch-2-Kampagne beginnen“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Auftakt werde eine Kundgebung in Lüchow sein. Allerdings werde dem Beladen des Behälters der tatsächichliche Transport nicht auf dem Fuße folgen. „Nach unseren bisherigen Informationen visiert die Gesellschaft für Nuklearservice die 19. Woche, also die erste Maiwoche, als Transporttermin an“, erläuterte der BI-Sprecher. Allerdings sei auch ein früherer Termin möglich. Auch im Bundesumweltministerium rechnet man mit dem Transport „nicht vor Ende der Osterferien“. Die gehen in Niedersachsen bis zum 13. April und bis dahin ist die Polizei ohnehin durch Großeinsätze bei zwei Messen in Hannover gut beschäftigt. Die BI geht immer noch davon aus, daß gleichzeitig mit dem ersten Transport aus Frankreich auch ein Behälter mit abgebrannten Brennelementen aus dem AKW Grundremmingen nach Gorleben gebracht wird. „Schon aus Kostengründen ist damit zur rechnen, daß diesesmal in einer Woche gleich zwei Transporte durchgeprügelt werden sollen“, sagte Ehmke gestern. Transportiert würden beide Behälter auf dem Schienenwege. Von einem Transport per Schiff aus Frankreich habe man inzwischen Abstand genommen. Jürgen Voges

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