Was lange währt ...

■ ... wird Öko-Haus: In Bramfeld soll jetzt mit dem Bau umweltverträglicher Reihenhäuser begonnen werden / SiedlerInnen gesucht Von Marco Carini

Oft verschoben, nun aber ist endlich Land in Sicht: Noch im Sommer dieses Jahres soll mit der Errichtung der „ökologischen Siedlung Braamwisch“ begonnen werden. 25 Reihenhäuser sollen vis-à-vis des Bramfelder Umweltzentrums Karlshöhe entstehen.

Größtes Problem: Noch fehlen einige SiedlerInnen zum Bau-Startschuß. Da sich der Baubeginn für das seit 1990 in Planung befindliche Projekt immer wieder verschob, sprangen viele InteressentInnen ab: Vor allem Familien mit Kindern konnten die ständigen Verzögerungen nicht abwarten und suchten sich Wohnalternativen. Braamwisch-Initiatorin Ursel Beckmann: „Die Siedlung war im Lauf der Jahre dreimal komplett gefüllt.“

Doch nun ist die Projektentwicklung abgeschlossen, die zukünftigen SiedlerInnen und auch die bezirkliche Liegenschaft wollen die Reihenhaus-Baugrundstücke endlich an den Mann und die Frau bringen. Neben ökologischen Baumaterialien und solarer Energiegewinnung sind Komposttoiletten ohne Wasserverbrauch und die Abwasserreinigung in Pflanzenkläranlagen weitere umweltfreundliche Bausteine des Braamwisch-Konzepts.

Damit trotz mäßiger Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz aufs eigene Auto verzichtet werden kann, wird ein aus acht Wagen bestehender „car-sharing-pool“ bereitstehen. Die geplante Regenwassernutzung und eine auf niedrigen Energieverbrauch orientierte Architektur sollen sowohl Umwelt-Ressourcen als auch das Portemonnaie schonen. Die Wohnfläche der Reihenhäuser variiert zwischen 95 und 135 Quadratmetern; ihr Grundstücksanteil beträgt jeweils rund 300 Quadratmeter.

Damit die Siedlung auch wirklich ein gemeinsames Projekt wird, soll es ein zentral gelegenes, rund 360 Quadratmeter großes Gemeinschaftshaus geben, das als Treffpunkt für alle BraamwischlerInnen, aber auch als Betreuungs-Hort für die Kinder berufstätiger Braamwisch-BewohnerInnen genutzt werden soll.

Wer in das Öko-Wohnprojekt noch einsteigen will, sollte ein bißchen Kleingeld mitbringen: Zwischen 430.000 Mark und 550.000 Mark kostet – je nach Größe und Ausstattung – eine Wohneinheit, wobei die Wohnungsbaukreditanstalt bei der Finanzierung behilflich ist. Doch einen Eigenanteil von rund 20 Prozent – rund 85.000 bis 110.000 Mark – sollten die InteressentInnen schon mitbringen.

Genauso wichtig: Eine schnelle Entscheidung ist erforderlich. Denn der Verein Braamwisch e.V. will schon in den kommenden Wochen der bezirklichen Liegenschaft eine vollständige Liste aller Öko-SiedlerInnen in spe präsentieren, um dann zügig die bauliche Realisierung zu starten. Noch im Sommer soll mit der Errichtung der Siedlung begonnen werden; geht alles glatt, kann das Öko-Wohnen am Braamwisch schon im Frühjahr 1997 beginnen.

Nähere Informationen gibt es bei Ursel Beckmann (Tel.: 693 30 18) oder – immer am Dienstag und Freitag vormittag – im Vereinsbüro (Tel.: 642 60 47). Der nächste Info-Treff für potentielle NeueinsteigerInnen findet am kommenden Montag, 26. Februar, ab 19 Uhr in den Räumen von „micropsol Solarsysteme“ (Pillauer Straße 47), drei Gehminuten vom U-Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt entfernt, statt. Zudem können Interessierte sich jeweils freitags ab 17 Uhr im Bramfelder Kulturladen („BRAKULA“) an der Bramfelder Chaussee 265 über die Projekt-Details informieren.