Liberianische Flüchtlinge sollen umverteilt werden

Die Odyssee der neun Liberianer, die vor zehn Tagen von der Wasserschutzpolizei als „Einschleicher“ verhaftet wurden (taz berichtete), ist immer noch nicht zu Ende. Ging die Polizei ursprünglich davon aus, daß es sich bei den Flüchtlingen um drei Kinder unter 16, drei Jugendliche unter 18 – auf dem Foto in der Kabine an Bord des Frachters – und drei Erwachsene handelte, genießt inzwischen nur noch ein 15jähriger besonderen Schutz. Er hat eine Duldung bekommen und darf in Hamburg bleiben. Bei dem jüngsten der Gruppe, dem laut Ausweis 13jährigen James B., ist die Behörde zu der Auffassung gelangt, er sei deutlich über 16 Jahre alt.

Zur Begründung gab Gunnar Eisold von der Ausländerbehörde an, „James B. konnte bei seiner ersten Befragung keine genauen Angaben zu seinem Alter machen.“ Seinen Ausweis, der zunächst noch bei der Wasserschutzpolizei lag, hält die Ausländerbehörde für gefälscht: „Wir glauben, daß das Foto ausgetauscht wurde“, so Eisold. Ob das der Fall ist, soll eine kriminaltechnische Untersuchung klären, die zwei Wochen in Anspruch nimmt. Bis dahin werden die acht Jugendlichen und jungen Erwachsenen aber wahrscheinlich schon auf andere Bundesländer umverteilt. Allerdings können sie zusammen bleiben, „wenn sie gemeinsam bei der Ausländerbehörde erscheinen und das wünschen,“ sagt Gunnar Eisold. is/Foto: Marily Stroux