■ Problem: Fernsehen
: Alba: Live in Europa

Drei Klubs der Basketball- Bundesliga waren es, die seinerzeit gegen jenen Fünfjahresvertrag stimmten, den der Verband mit ARD und ZDF abschloß. Bramsche, das es nicht mehr gibt, Leverkusen – und Alba Berlin. Der Vertrag bis ins Jahr 2000, vom DBB als zukunftssichernd gefeiert, hat ein Problem mit sich gebracht: ARD und ZDF bezahlen zwar – doch sie übertragen wenig. Ein Fernsehvertrag, findet aber Alba-Manager Marco Baldi, habe zuvorderst die Aufgabe, „die Präsenz zu sichern“. Denn, sagt der studierte Betriebswirtschaftler: „Mit der Präsenz kann man dann auch Geld verdienen.“

Es ist nur so: Das Produkt bringt keine Quote. Diese Woche hat man in Saarbrücken die „Problemfelder diskutiert“ (DBB-Präsident Geggus), und dabei hat immerhin Zweitrechteverwerter DSF die Live- Übertragung für die Play-offs zugesagt und eine Live-Begleitung für die neue Saison signalisiert. „Es wird wohl sicher ein Spiel der Woche geben“, heißt es in München. Wer dafür wen bezahlt, darüber mögen weder Ursula Hausner, beim DSF für Rechte zuständig, noch Baldi Auskunft geben. Was nun die Rechte für die Europaliga- Spiele angeht, so makelt der Weltverband FIBA mit dem Besten selbst, den Final Four. ARD und ZDF kriegen die Rechte für die Gruppenspiele kostenfrei mit dem Langzeitvertrag beschert, ob sie sie nutzen, ist so unklar wie eine etwaige Übernahme durch das DSF.

Während die europäische Konkurrenz Spiele selbst verdealt – und wegen besserer Marktlage sechsstellige Dollarsummen dafür einkassiert, hockt Baldi da und sagt ironisch: „Jedes Europaliga-Siel von uns wird live übertragen in das Land, gegen das wir spielen.“ Besser als nichts: So lernt man Alba Berlin zwar nicht in Deutschland, dafür demnächst in ganz Europa kennen. pu