SELTSAME VERBÜNDETE: PARTYTEMPEL AUF STIMMENFANG FÜR ERDOGAN

Nicht nur Zeit-Chef Giovanni di Lorenzo, der vor EU-Begeisterung gleich zweimal zur Urne gegangen war, legt das Wahlrecht eher spielerisch aus. Auch der Bochumer Taksim Club (Türkpop, R ’n’ B, House) verblüffte jüngst mit einem höchst eigenwilligen Demokratieverständnis, bei dem das Prinzip der freien und geheimen Wahl kurzerhand ausgeblendet wird. Wie die Waz berichtete, versprachen die Club-Betreiber jedem Gast, der bei der türkischen Präsidentenwahl im August für den Kandidaten Erdogan stimmt, ein Jahr lang freien Eintritt. Zum Nachweis der rechten Gesinnung sollte ein Selfie mit korrekt ausgefülltem Wahlzettel beigebracht werden. Mittlerweile ist der Aufruf allerdings von der Website verschwunden. Ob sich Erdogan bei seinen Wahlkampfhelfern gemeldet hat? Vielleicht hatte der Kopftuchfreund zur Getränkeauswahl des Clubs und zur Bekleidung der weiblichen Besucher den ein oder anderen Änderungsvorschlag angemeldet. In der Türkei empfahl sich der Wahlkämpfer jedenfalls nicht als natürlicher Verbündeter von Nachtclubbesitzern. Zuletzt verbot er die Werbung für Alkohol.