Männer in Kindergärten gibt es fast nur im Norden

KITAS Jeder neunte Erzieher im Norden ist männlich – deutlich ist mehr als im Bundesdurchschnitt

Beim Einsatz männlicher Erzieher in Kindertagesstätten liegt Norddeutschland vorn. Während im Norden gut elf Prozent der Erzieher männlich sind, ist die Kita-Betreuung im Süden nach wie vor nahezu ausschließlich Aufgabe von Erzieherinnen. Das geht aus einer Übersicht der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin hervor.

Vorreiter im Norden sind den Angaben zufolge vor allem die Städte Bremen, Flensburg und Kiel, während im Süden besonders die ländlichen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs Nachholbedarf haben. Bundesweit liegt der Anteil männlicher Fachkräfte in Kindertagesstätten bei rund drei Prozent. Die regionalen Unterschiede sind sowohl auf verschiedene Vergütungs- als auch Organisationsformen zurückzuführen.

Laut einer Umfrage der Hochschule halten es mehr als die Hälfte der Eltern sowie drei Viertel der Kita-Leiter und Kita-Träger für wichtig, dass Kinder auch von Männern betreut werden. Als Hindernisse für deren Berufseinstieg gelten nach wie vor unvergütete Ausbildungszeiten, das häufig geringe gesellschaftliche Ansehen der Erzieher sowie begrenzte Aufstiegschancen.

Das Bundesfamilienministerium will den Anteil männlicher Erzieher steigern, unter anderem über ein von der Europäischen Union finanziertes Modellprojekt in 1.300 Kitas in ganz Deutschland, das dieses Jahr begonnen hat. (epd)