Professoren gegen Kürzungen
: Lemke in Erklärungsnot

Die Hochschulen müssen sparen, und zwar kräftig. Das fordert der Bremer Wissenschaftssenator im „Hochschulentwicklungsplan V“ (HEP V). Bis 2015 muss ein Viertel aller ProfessorInnen-Stellen weg, heißt das für die Uni.

Kommentar von Armin Simon

Die Hochschulen müssen ausbauen, und zwar kräftig. Das fordert der Bremer Wissenschaftssenator im „Wissenschaftsplan 2010“. Mehr Studienplätze, bessere Lehre und exzellentere Forschung, heißt das für die Uni.

Wer eigentlich kann Lemke noch ernst nehmen? Die Uni-Professoren offenbar nicht. Rückendeckung gibt ihnen eine neue Studie: Drei öffentlich finanzierte Arbeitsplätze an Hochschulen schaffen sieben weitere Jobs in der Privatwirtschaft, heißt es darin. Die Studie stammt aus dem Hause Willi Lemkes.

Dem bleiben, verweigert die Uni die geforderte Selbstamputation, drei Möglichkeiten: Einen Staatskommissar einsetzen, der die Sparmaßnahmen diktiert – ein bisher ungekannter Angriff auf die universitäre Selbstbestimmung. Die selbst formulierten Ziele auf den realen Finanzierungsrahmen zurechtstutzen – und bei Lehre, Forschung oder Studienplätzen Abstriche einräumen. Oder den Hochschul-Etat wieder aufstocken – und den vermaledeiten HEP V in die Tonne treten.