Apple droht der Crash

■ Umsatz fällt, Verluste steigen: Kultfirma vor Aus oder Übernahme

Cupertino (taz/dpa) – Die Firma stellte als erste Personal- Computer her, die jeder bedienen konnte. Sie waren schnell, stürzten so selten ab, wie es in der Sahara schneit, und sahen auch noch gut aus. Jetzt werden die Fans der Apple Computer Incorporated aus dem kalifornischen Cupertino wohl bald Disketten mit schwarzem Trauerrand in ihre Rechner schieben: Nach herben Verlusten im letzten Jahr wurde auch im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres 1996/97 (zum 26. September) ein Verlust von 120 Millionen Dollar ausgewiesen. Selbst im darauffolgenden Weihnachtsquartal – normalerweise der Gewinnbringer – sank der Umsatz binnen Jahresfrist um ein Drittel auf 2,1 Milliarden Dollar. Das teilte Apple am Mittwoch abend mit.

Wieder war Fehlplanung die Ursache: Billige PCs hatte Apple genug auf Lager, die wollten aber nur wenige Kunden haben. Dafür gab es bei den teureren Modellen Engpässe. Nun verspricht das Management für das kommende Jahr wieder einmal die Auslieferung „extrem innovativer Produkte“, muß aber für die nächste PC-Generation erst mal ein neues Betriebssystem entwickeln. Da wird die alte IBM bald wieder an die Türe klopfen: Die wollte Apple schon ein paarmal kaufen, aber die Apfel-Macher forderten einen zu hohen Preis. rem