taz on tour, morgen nach Stuttgart

Die taz wird in diesem Monat 18, macht sich auf Reisen und kommt – zu ihren Leserinnen und Lesern. Nach dem Auftakt in Leipzig folgen nun taz-Lokaltermine in zunächst weiteren fünf Städten und Regionen: Stuttgart, Freiburg, Mülheim/Ruhr, Hamburg und Gorleben heißen die Stationen, in denen wir Veranstaltungen zu lokalen Themen organisieren.

In Stuttgart sind wir morgen, am 12. April 1997.

Was gibt's?

Fast alle reden von Stadtentwicklung – kein Wunder, denn in den großen Metropolen finden gegenwärtig Umwälzungsprozesse von gigantischem Ausmaß statt, die so ziemlich alle Bürgerinnen und Bürger betreffen. Kein Wunder auch, daß diese sich zu Wort melden, um Einfluß auf das Geschehen zu nehmen.

Das Deutsche Architektur Zentrum in Berlin eröffnete am 9. März 1997 in Berlin eine Ausstellung über „Stuttgart 21“, die Woche widmete vergangenen Donnerstag dem Thema eine Doppelseite.

Die Vierteljahreszeitschrift für Kultur und Politik, Lettre International, einst mit taz-Hilfe gegründet, veröffentlicht in ihrer jüngsten Ausgabe einen Schwerpunkt Städte der Zukunft. Die taz selbst ist im Kontext der Bewegung aktiver Bürgerinnen und Bürger bei den Umwälzungsprozessen urbaner Umgebungen aufgewachsen.

Ob Potsdamer Platz in Berlin, das neue Frankfurter Hochhausviertel oder „Stuttgart 21“ – der Aktivismus der Investoren setzt die größten Stadtumwandlungen seit dem Wiederaufbau in Gang.

Neue Stadtteile entstehen, öffentlicher Raum löst sich auf, Kulturkonsum-Malls werden gefeiert, neue Verkehrsknotenpunkte verschwinden unter der Erde.

Die taz organisiert eine fundierte Debatte:

Zum Thema Stuttgart ganz neu?, Erlebniskonsummeilen contra bürgernahe Stadtquartiere, Alles schon verplant in Stuttgart 21? lädt die taz ein zur öffentlichen Diskussion am Samstag, den 12. April 1997 um 20 Uhr im Theaterhaus Ulmer Straße. Eintritt frei. Mit den Lesern diskutieren werden: Reimer Baur (Technischer Geschäftsführer DB-Projekt Stuttgart 21), Peter Conradi (MdB, Architekt), Matthias Hahn (Baubürgermeister von Stuttgart), Dr. Michael Kienzle (Mitglied des Stuttgarter Gemeinderats), Dr. Dietmar Reinborn (Städtebauliches Institut der Universität Stuttgart), Prof. Dr. Richard Reschl (Projektleiter Bürgerbeteiligung); Moderation: Dr. Wieland Backes (SDR). taz

Stuttgart heute: Die markierte Fläche zeigt die bestehenden Gleisanlagen, die überbaut werden sollen Foto: DB-Projekt GmbH

Ende des Jahrhunderts sollte man sich von großen Gesamtplanungen verabschieden