„Bin ziemlich happy“

■ Locker erreicht die genesene Steffi Graf das Viertelfinale der German Open

Berlin (taz) – Ein fröhliches „Juchhu“ entwich nach dem verwandelten Matchball zum überzeugenden 6:3, 6:2 gegen die Rumänin Ruxandra Dragomir der Kehle jener Tennisspielerin, die ihre Siege sonst eher wortkarg hinzunehmen pflegt. Zudem signalisierte ein breites Lächeln: Steffi Graf fühlt sich wieder wohl auf dem Tennisplatz.

Im ersten Match nach ihrer dreimonatigen Verletzungspause tags zuvor gegen Chanda Rubin (USA) war das bei den German Open in Berlin noch nicht der Fall gewesen. „Ich war nicht mit allzuvielen Dingen zufrieden“, hatte sie nach dem mühsamen Dreisatzsieg geklagt, sich über fehlenden Rhythmus und mangelnde Kondition geärgert. Alles völlig normal nach einer solch langen Auszeit, dennoch ärgerlich für eine Perfektionistin, die selbst nach haushoch gewonnenen Matches meist noch jede Menge zu mäkeln hat.

„Ich möchte Turniere gut vorbereitet spielen,“ sagt sie, doch davon kann in Berlin keine Rede sein. Begonnen hat ihre Vorbereitung erst vor zwei Wochen, aber nicht für dieses Turnier, sondern die French Open, bei denen sie wieder zu alter Stärke gefunden haben will. Die German Open sollten lediglich ein Training sein, aber, so Graf, „das ist leicht gesagt“. Um so zufriedener war sie am Mittwoch mit ihrem Auftritt gegen die Sandplatzspezialistin Dragomir. Während bei der erratischen Rubin glanzvolle Passagen oft mit katastrophalen Fehlern wechseln, spielt die Rumänin ein solides, aber langsames Grundlinientennis, das Graf erlaubte, in Ruhe die richtige Länge für ihre Schläge zu finden.

Nachdem sie sich von ihrem freudigen Schock beim Matchball erholt hatte, mochte sie zwar nur noch „kleine Fortschritte“ zugestehen, „ziemlich happy“ war sie aber trotzdem. Das könnte sich ändern, denn heute im Viertelfinale wartet vermutlich eine Gegnerin auf sie, die ihr meist erhebliche Schwierigkeiten bereitet: Amanda Coetzer, gegen die sie zuletzt bei den Australian Open hitzschlaggefährdet verloren hatte. Matti