Drei Manager inhaftiert

■ Japans Börsenriese zahlte an Mafia

Berlin (taz) – Drei ehemalige Manager des größten japanischen Börsenhandelshauses sind am Mittwoch verhaftet worden. Die Finanzaufsichtsbehörde in Tokio wirft ihnen vor, sie hätten illegal Schmiergelder an die Sokaija genannte Mafiaspielart überwiesen. In Japan werden Aktiengesellschaften häufig von Mafiosi erpreßt, so auch Nomura. Die Sokaija drohten, die Hauptversammlungen zu stören. Um das zu verhindern, hatten die im März zurückggetretenen Nomura-Manager über eine Zwischengesellschaft 1995 knapp 50 Millionen Yen (etwa 345.000 Mark) an Sokaija überwiesen. Japanische Gesetze hingegen verbieten es Unternehmen ausdrücklich, solchen Forderungen nachzugeben.

Das Vergehen hat erhebliche Folgen für das Geschäft von Nomura: Der Staat wie auch diverse Städte wollen den bisherigen Branchenprimus nicht mehr zum Zug kommen lassen, wenn sie Anleihen ausgeben – zumindest bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist, vielleicht auch länger. Außerdem müssen nicht nur die verantwortlichen Manager mit einer persönlichen Strafe bis zu einem Jahr Gefängnis oder einer Million Yen rechnen. Auch der Firma droht eine Geldstrafe bis zu 100 Millionen Yen. rem