UNTERM STRICH

Zahlreiche Briefe des deutschen Schriftstellers Hans Fallada sind zufällig in der israelischen Nationalbibliothek gefunden worden. In den Briefen beschreibe der NS-Gegner Fallada seine Einsamkeit, seine Krankheit und seine Ängste, schrieb die israelische Zeitung Haaretz am Montag. Viele der Briefe seien an den jüdisch-österreichischen Schriftsteller Carl Ehrenstein adressiert gewesen, dessen Nachlass mit den Briefen vor Jahren an die Nationalbibliothek übergeben worden war. Seitdem lagerten sie dort unentdeckt. Die Briefe stammten aus den Jahren 1934 bis 1938. Der schon in jungen Jahren alkohol- und drogensüchtige Fallada starb mit 53 Jahren 1947 an Herzversagen.

Bei der Verleihung des französischen Filmpreises César am Freitag hat der Film „Von Menschen und Göttern“ mit drei Auszeichnungen ein Duell mit Roman Polanskis „The Ghost Writer“ gewonnen. Xavier Beauvois erzählt darin die Geschichte eines politischen Mordes an einer Gruppe von Trappistenmönchen. In Frankreich haben rund drei Millionen Zuschauer das Schicksal der Mönche verfolgt. Polanskis Polit-Thriller erhielt den Preis für die beste Regie. Die junge Schauspielerin Sara Forestier holte sich für ihre Leistung in „Der Name der Leute“ den Preis für die beste Schauspielerin. Die Französin spielt darin eine charmante Aktivistin, die mit politisch rechtsstehenden Männern schläft, um sie ideologisch umzustimmen. Mit drei Auszeichnungen wurde die Filmbiografie „Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte“ von Joann Sfars bedacht. „The Social Network“ von David Fincher hat den „César“ für den besten ausländischen Film bekommen. Die Ehrentrophäe ging an US-Regisseur Quentin Tarantino für sein Lebenswerk.