Verhaftung wegen Bomben in Kuba

■ Salvadorianischer Söldner soll die Anschläge verübt haben

Havanna (AFP/taz) – Die kubanische Regierung hat einen ehemaligen Soldaten aus El Salvador beschuldigt, die jüngste Serie von Bombenanschlägen in Havanna begangen zu haben. Der Mann sei festgenommen worden und habe ein Geständnis abgelegt, zitierte das staatliche Fernsehen am Mittwoch aus einer Erklärung des kubanischen Innenministeriums. Die Regierung in Havanna warf der in Miami ansässigen „Kubanisch- amerikanischen Nationalstiftung“ (CANF) des reaktionären exilkubanischen Unternehmers Jorge Más Canosa vor, hinter dem Attentat zu stecken. Die CANF ließ das umgehend als „lächerlich und absurd“ dementieren. „Das kubanische Regime versucht mit dieser Propaganda die Vereinigung und ihre führenden Mitglieder zu diskreditieren“, wies ein FNCA- Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Vorwürfe zurück. Allerdings hatte die Organisation nach dem vorletzten Anschlag in Havanna, bei dem ein italienischer Geschäftsmann ums Leben gekommen war, erklärt, jede Aktion, die das Regime von Fidel Castro destabilisiere, sei gerechtfertigt. Die US-Regierung erklärte, keinerlei Informationen über in den USA geplante Aktionen gegen Kuba zu haben. Es sei allerdings „wenig glaubhaft, daß die erfahrenen und ausgefeilten Sicherheitsdienste“ Kubas nicht in der Lage gewesen seien, derartige Pläne aufzuspüren, hieß es in einer Erklärung der US-Regierung.

Der Festgenommene habe zugegeben, am vergangenen Donnerstag Bomben in drei Hotels und einer Bar in der Hauptstadt gelegt zu haben, hieß es in der Erklärung des kubanischen Innenministeriums. Außerdem habe der Söldner erklärt, zwei weitere Sprengstoffanschläge am 12. Juli gegen andere Hotels in Havanna verübt zu haben. Für jeden Anschlag habe er 4.500 Dollar (rund 8.000 Mark) erhalten. Der Mann, dessen Paß auf den Namen Raúl Ernesto Cruz León laute, sei am 31. August über Guatemala mit einem Touristenvisum eingereist.