Ist das Journalismus jenseits des Paparazzismus?

■ betr.: „Berliner sind Arschlöcher“, taz vom 4.9. 97

Gewiß, die Leute sind Arschlöcher. Einer aber ist ein Oberarschloch; sitzt da, sieht interessiert zu, wie das „Häufchen Elend“ vor sich hindöst, hilft ihm aber ebensowenig wie die erbarmungslose, schadenfrohe „Meute“, über deren Hartherzigkeit er sich so beredt mokiert, weil er ja, hülfe er ihm, keinen Stoff für den Dreck, den er unter dem Titel „Berliner sind Arschlöcher“ in die taz zu scheißen vorhat, fände. [...] Heinz Schreiter

Als das größte „Arschloch“ hat sich ja wohl Herr Schröder selbst geoutet, wenn er in der beobachteten Situation tatsächlich den Mund nicht aufgemacht hat und dann einen süffisanten Artikel darüber schreibt. Helene Schruff

Wer ist Axel Schröder? Auch ein Arschloch? Ein Ober-Arschloch gar? Steffen Hoffmann, Berlin

Ganz offensichtlich unterläßt hier ein Journalist skrupellos jegliche soziale Hilfestellung, nur um seine „Story“ zu bekommen. Ungerührt, ja sogar sich auf der moralisch „richtigen“ Seite wähnend, läßt Herr Schröder den hilflosen „Helden“ in sein Schicksal tappern, nur um das Ganze zu einer – übrigens lächerlich spektakulären – „Verschwörung des Mobs“- Theorie zu verwursten, in seinem Schemaartikel wieder aufleben zu lassen.

[...] Ist das etwa Journalismus jenseits des Paparazzismus? Robin Rudolph

[...] Dieser Artikel ist mal wieder ein gelungenes Beispiel für die große Klage über herrschende Verhältnisse, gepaart mit null Engagement, diese zu ändern. Hätte A. Schröder in der U-Bahn eingegriffen und geholfen, hätte der Artikel vielleicht noch Berechtigung gehabt. So kann ich dazu nur sagen: peinlich, peinlich. Ulrike Walter, Berlin