Raus aus dem Innova-Tief

■ Kienbaum Dienstleistungspreis für innovativen Service zum zweiten Mal vergeben

Glaubt man Unternehmensberater Jochen Kienbaum, dann ist das „Wasserglas“ im Berliner Dienstleistungssektor „halbleer“. Glaubt man hingegen Eberhard Diepgen, ist es mindestens „halbvoll“. Ob leer oder voll, beide waren sich einig, daß es nötig sei, die Dienstleistungsbranche zum „Motor der Wirtschaft“ in Berlin werden zu lassen. Damit der Motor nicht schon bei der Zündung absäuft, vergaben die Gummersbacher Unternehmensberater gestern im Hotel Adlon zum zweiten Mal den Kienbaum- Dienstleistungspreis für „unternehmerische Anstrengungen bei der Entwicklung moderner und innovativer Serviceleistungen“.

In der Sparte für kleinere und mittlere Unternehmen ging der bronzene Dienstleistungs-„James“ an den Charlottenburger Internet- Provider Interactive Networx. Das 1994 gegründete Full-service-Unternehmen bietet Internet- und Netzwerkdienstleistungen für Firmen, Institutionen und Privatpersonen an.

Mit dem Preis für größere Dienstleister wurde die Rhenus Baulogistik GmbH ausgezeichnet. Sie koordiniert, teilweise mit Satellitentechnik, die Logistik der Großbaustellen am Potsdamer Platz und im zukünftigen Regierungsviertel.

Wer bei aller Innovation im wirtschaftlichen Bereich jedoch auch Impulse für den Ausbildungssektor erwartete, wurde enttäuscht. Vertreter beider Unternehmen sehen derzeit keine Möglichkeit, zukunftsweisende Ausbildungsprofile zu schaffen. „Zuviel administrativer Aufwand“ sei mit der Thematik gegenwärtig noch verbunden, erklärte Robert Rothe von Interactive Networx. Und auch Peter Eichler von Rhenus sieht die Möglichkeit eines Ausbildungsberufes in der Baulogistik nur für den Fall einer engeren Zusammenarbeit mit der Bauindustrie. Matthias Stausberg