Mit der Cebit geht es wieder aufwärts

COMPUTERMESSE Die IT-Branche sieht sich im Aufschwung und schafft Jobs. Viel mehr Geld zahlt sie nicht

HANNOVER dapd/rtr/taz | Die Cebit hat die Krise überwunden. Und die IT-Branche anscheinend auch. Zum ersten Mal seit zehn Jahren wächst die weltgrößte Computermesse wieder, die am heutigen Dienstag ihre Tore für Besucher öffnet. Mehr als 4.200 Firmen aus 70 Nationen sind in diesem Jahr nach Hannover gekommen. Zur Jahrtausendwende hatte die Cebit allerdings mehr als 8.000 Aussteller gezählt.

Das steigende Interesse an der Leistungsschau spiegelt den wiedergekehrten Optimismus der Branche. Der Verband Bitcom verkündete am Montag, dass der Umsatz von IT-Industrie und Telekommunikation im laufenden Jahr wohl um 2 Prozent auf 145,5 Milliarden Euro wachsen werde. Dabei legt die Informationstechnik – Computer, Netzwerke, Software – mit 4,3 Prozent deutlich schneller zu als die Telekommunikation. Die neuen Tablet-PCs und der Wechsel vieler Firmen zum Cloud-Computing sorgten für Bewegung, während Telefonanschlüsse immer billiger würden, erklärte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.

In Europa stehen die deutschen Hersteller damit ganz gut da. Das durchschnittliche Wachstum in der EU schätzt die Branche auf 1,7 Prozent. Die USA dürften aber auf 3,2 Prozent und China auf 10,8 Prozent kommen.

Nach Angaben von Scheer bringt das Wachstum auch neue Arbeitsplätze. 2011 sollen rund 10.000 neue Jobs hinzukommen, so dass die Branche rund 853.000 Menschen beschäftigt. Während der Verbandspräsident über Fehlen von Fachkräfte klagte, das einen schnelleren Stellenaufbau behinderten, legte die Gewerkschaft IG Metall eine Studie vor, die anderes nahelegt: Danach sind die Gehälter von IT-Experten zuletzt nur um bescheidene 1,5 Prozent gestiegen. Ein „Fachkräftemangel, bei dem sich die Verhandlungsmacht der Beschäftigten deutlich erhöht“, würde sich viel stärker in den Entgelten ausdrücken, hieß es.