Die Roten Khmer

Ihren Namen bekamen die Roten Khmer in den 60er Jahren von Prinz Sihanouk, der Kambodschas Kommunisten in Abgrenzung zu den Blaue Khmer genannten rechtsgerichteten Gruppen so bezeichnete. Kambodschas KP wurde um 1953 gegründet, dem Jahr der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich. Nach internen Kämpfen Anfang der 60er Jahre wurde Pol Pot Generalsekretär, 1963 floh er vor Sihanouks Geheimpolizei in den Untergrund.

1967 nahmen die Roten Khmer den Guerillakampf auf. Nach dem Sturz Sihanouks durch einen von den USA gedeckten Putsch verbündete sich der Prinz mit den Roten Khmer, die mit Hilfe Vietnams und Chinas die neuen Militärmachthaber bekämpften. Am 17. April 1975 marschierten die Roten Khmer in Phnom Penh ein und installierten in dem von ihnen so bezeichneten Jahr Null ihre Schreckensherrschaft. Vietnamesische Truppen beendeten diese 1979.

Die Roten Khmer zogen sich in den Dschungel zurück und wurden 1982 als Teil einer antivietnamesischen Widerstandskoalition international wieder hoffähig. Nach dem Rückzug der Vietnamesen ab 1989 kam es 1991 zum Pariser Friedensplan und 1993 zu Wahlen. Die Roten Khmer widersetzten sich jedoch der Entwaffnung und boykottierten die Wahlen und machten fortan der brüchigen Koalitionsregierung das Leben schwer.

1996 lief Ex-Außenminister Ieng Sary mit einem Teil der Roten Khmer zur Regierung über. Im Juli 1997 führten Verhandlungen zwischen den Roten Khmer und Premier Norodom Ranariddh zu dessen Sturz. Seine bewaffneten Anhänger flohen in die nordöstlichen Regionen der Roten Khmer, deren Militärchef Ta Mok gerade Pol Pot entmachtet hatte. Im Frühjahr 1998 wurde die letzte Hochburg der Roten Khmer um den Ort Anlong Veng von Regierungstruppen erobert.

Sven Hansen